Yosemite National Park und das Tal des Todes

13 Tage | 959,87km | Fahrzeit: 60h 59min | 15739kcal | 12724 Höhenmeter yosemite-national-park-death-valley-description-road-conditions

Um aus der stark bewohnten Gegend um der Bay Area schnell heraus zu kommen und weiter zu unserem nächstem Ziel, dem Yosemite National Park, haben wir den Zug bis Modesto genommen. Das entpuppte sich als eine sehr kluge Entscheidung und wir haben es in zwei Tagen zum National Park geschafft. Zu dieser Jahreszeit schließt die Straße über den Tioga Pass normalerweise und war auch vorübergehend geschlossen, als wir dort ankamen. Der Park hatte erst kürzlich einen sehr starken Schneesturm, und die Straße auf über 3000m war erst einmal geschlossen. Wir haben uns dazu entschieden, ein paar Tage zu warten, bis die Straße wieder öffnet. Die Zeit haben wir genutzt um den Park mit dem Fahrrad etwas zu erkunden. Genau zur richtigen Zeit am nächsten Tag hat die Straße wieder geöffnet und wir begaben uns auf den langen Weg zum Tioga Pass. Gegen die Information des Rangers von der Besucherinfo, schafften wir den ganzen Pass nicht an einem Tag (rund 2000 Höhenmeter und 100km) und campierten bei 2400m neben einem wunderschönen See. Was wir zu der Zeit noch nicht wussten, dies würde die kälteste Nacht der ganzen Tour werden mit Tiefstwerten von -6°C. Die niedrigen Temperaturen hielten uns in der Früh eine Weile auf: Da wir keine Kleidung für Minusgrade dabei hatten haben wir ein wenig improvisiert, so zog Caro die beiden Hüllen der Luftmatten um die Schuhe an und Mathias hat sich das Seideninlet als Turban um den Kopf und als Handschutz um den Lenker gebunden. Glücklicherweise kam die Sonne dann doch bald heraus, als wir auf der anderen Seite wieder hinunter fuhren.yosemite-national-park-death-valley-description-road-conditions-2Starke Veränderungen der Landschaft erlebten wir direkt hinter dem Pass: Von einer mit Bäumen überwachsenen Landschaft wechselte es innerhalb von wenigen Kilometern in eine totale Wüste mit Kakteen und einigen Büschen. Das sollte auch bis Phönix so bleiben… Es war extrem trocken und nichts außer Büsche wuchs von jetzt an. Wir haben es von diesem Punkt in drei Tagen bis ins Tal des Todes geschafft und waren vorbereitet mit einer großen Wassertasche und extra Flaschen. Aber bald mussten wir feststellen, es gibt dort Resorts und Duschen, alles direkt im Tal. Ein bisschen weiter den Berg hinauf stand sogar ein Hotel mit vielen Palmen und einem Maximum an Luxus. Wo einst Menschen verdursteten schwimmen sie jetzt einem riesigen Swimming Pool, der Kontrast könnte nicht extremer sein. Zu unserer Überraschung ist das Tal an sich auch nicht absolut tot. Es wachsen auch hier überall Büsche und viele Kakteen, und es gibt theoretisch sogar einen See mit Wasser. Der See wird „Bad Water“ genannt und ist keine Fata Morgana, aber ein Salzsee mit einer extremen Salz Konzentration. Man kann sogar auf dem Sand gehen, dadurch, dass der Match mit Salzwasser vollgesaugt war, hat sich eine extrem harte Salz-Matsch Schicht entwickelt, die hart wie Beton ist. Nach einigen wunderschönen Felsformationen, welche bei der Gegend um Zabriskies Point herum gefunden werden können, ging es weiter in die absolut unbewohnte Wüste. Von dort waren es noch zwei Tage bis wir an unserem nächstem Ziel, Las Vegas, ankamen. Die Landschaft in Vegas, im Vergleich zu der Wüste ist wiederrum ein extremer Kontrast: Die Stadt ist direkt in die Wüste gebaut. Man fährt zunächst auf dieser ewig geraden Straße direkt durch die Wüste bis auf einmal diese Stadt hinter den Bergen hervor kommt. yosemite-national-park-death-valley-description-road-conditions
Mit dem Fahrrad durchs Tal des Todes, Fakten:

Wasser: Bring genügend, wir hatten nur jeder rund 5 Liter und das war gerade einmal ausreichend um von Campingplatz zu Campingplatz zu kommen. Sei dir auch bewusst, dass wir da im November waren, als es kühler war. Entgegen unseren Erwartungen, haben wir dort Resorts oder Campingplätze über das ganze Tal verstreut gefunden. Ein Resort hatte sogar einen großen Pool, also Luxus pur! Es gibt also kein Wasserproblem mehr in Death Valley, aber als Fahrradfahrer musst du natürlich immer noch die Strecken zwischen der Wasserversorgung überbrücken. Sei dir bewusst, dass du zwei große Berge überqueren musst, von denen jeder rund 1000 Höhenmeter hat und an denen du keinerlei Wasserversorgung haben wirst.

yosemite-national-park-death-valley-description-road-conditions Tiere: Am Campingplatz im Tal des Todes und so ziemlich durch die ganze Wüste musst du vor Kojoten auf der Hut sein. Diese Tiere sind genau so dünn, wie man sie aus den Cartoons kennt und sind damit zwar zu klein und schwach um dir gefährlich zu werden, aber sie werden versuchen deine Lebensmittel zu bekommen. Essen darf, wie überall anders in den Staaten, auch hier nicht im Zelt aufbewahrt werden, sondern sicher versperrt werden. Wir haben unser Essen in dem von uns während der Tour sogenannten „Bärenrucksack“ verstaut und ihn dann mit Expander an unser Fahrrad verzurrt. Das hat es so eng geschnürt, dass die Tiere nichts damit anfangen konnten. Wenn man weiter Richtung Süden fährt sollte man sich auch darauf einstellen Javalina Schweine zu sehen. Das sind kleine Wildschweine, die dort auch als Allesfresser bekannt sind. Um nicht eingeladene Gäste wie Vogelspinnen oder Skorpione zu vermeiden, sollte der Reißverschluss vom Zelt immer geschlossen sein. Besonders Skorpione verstecken sich gerne in Schuhen (wo sie es warm haben). Den Skorpionen war es schon zu kalt im November, dafür hatten die Taranteln gerade Paarungszeit und wir haben einige von ihnen gesehen.

yosemite-national-park-death-valley-description-road-conditions Nahrung: In Furnace Creek kann man seine Vorräte wieder auffüllen, der Touri-Shop verkauft grundlegende Nahrungsmittel aber extrem überteuert. Der nächste Supermarkt ist allerdings mehr als 100km entfernt in Pahrump, man sollte hier also nicht zu geizig sein

yosemite-national-park-death-valley-description-road-conditions Landschaft: Ist einfach einmalig. Obwohl es nicht wirklich viel Leben im Tal des Todes gibt, die Fels Formationen zum Beispiel bei Zabriskies Point, der Salzsee am tiefsten Punkt des Tals oder die Sanddünen sind auf jeden Fall eine kurze Wanderung wert. Man durchfährt auch gleichzeitig den niedrigsten Punkt der Staaten, der rund -80 Meter beträgt. Und noch etwas interessantes: Wegen der extrem sauberen Luft erscheinen einen ferne Objekte näher als sie in Wirklichkeit sind. Das ist irgendwie lustig, aber auch nur, wenn man vorher genügend Wasser eingepackt hat :-)

yosemite-national-park-death-valley-description-road-conditions Temperatur: Das Tal des Todes hat seinen Namen von den extremen Temperaturen im Sommer. Automobilfirmen testen dort ihre Autos um zu sehen ob der Motor überhitzt. Schilder warnen Autofahrer bereits lange vorher, die Klimaanlage ab zu schalten um Überhitzen zu verhindern. An den heißesten Tagen werden Oberflächentemperaturen von mehr als 90°C gemessen. Diese Extremen im Sommer machen den Winter zu der bevorzugten Zeit für einen Urlaub ins Tal des Todes. Wir hatten tagsüber Temperaturen von maximal 25°C und nachts angenehme 10-15°C, es war also nahe an der perfekten Temperatur zum Fahrrad fahren.

yosemite-national-park-death-valley-description-road-conditions