Tag 12 - Abstecher zum Nordpol

Distanz: 72km | Zeit: 3:58 | 1566 kcal | 151 Höhenmeter

Die letzte Nacht im schönen warmen und trockenen Camper. Caro’s Fahrrad war wieder fahrbereit und auch sonst waren wir wieder startklar. Nach ein paar Erledigungen in Fairbanks und einem letzten Mittagessen mit der Familie, fuhren wir durch die Innenstadt von Fairbanks Richtung Alaska Highway, der aber offiziell erst in Delta Junction beginnt. Bis dahin mussten wir den Richardson Highway nehmen, der zweispurig und doch ziemlich befahren war. Und er war flach!!! Keine Berge, einfach nur flach. Wir hatten schon ganz vergessen wie sich das anfühlt. Nach ca. 10 Meilen erreichten wir den nächsten Ort: North Pole, Alaska. Auch wenn der Weihnachtsmann ja bekanntlich in Lappland wohnt, steht hier das Santa Clause House. Weihnachten das ganze Jahr. Eine riesige Santa Clause Statue gibt es auch. Nebenan wurden wir noch zum Essen eingeladen und steuerten dann das nahgelegene Erholungsgebiet Chena Lakes an um dort zu übernachten.

Tag 13 - Flachland, wir haben dich vermisst!

Distanz: 142km | Zeit: 6:56 | 3102 kcal | 747 Höhenmeter

along-the-richardson-highway-continentalNachts hat es mal wieder geregnet, doch Gott sei Dank war es in der Früh wieder trocken. Wir haben erstmal schön am See gefrühstückt. Und es gab heißen Kaffee!!! Danach ging es dann weiter auf dem Richardson Highway Richtung Südosten, Delta Junction. Besonders viel zu sehen gab es leider nicht, deshalb haben wir gut Kilometer gemacht, den bisherigen Tagesrekord von 142km! Das brachte uns bis in das kleine Örtchen Delta Junction wo der richtige Alaska Highway beginnt. Die Straße dorthin war überwiegend flach, nur zeitweise wurde es ein wenig hügelig, aber lächerlich gegenüber den Bergen des Dalton Highway, wo wir die 747 Höhenmeter meist innerhalb von 10km überwunden haben. Von der Straße aus konnte man den Rauch eines großen Waldbrandes sehen (mehr als 2000 Hektar). Unser Zelt haben wir direkt am Fluß aufgebaut. Bisher haben wir klaren Himmel, vielleicht haben wir Glück und können heute Nacht die Nordlichter sehen! along-the-richardson-highway-bicycle

Tag 14 - Kochen in der Kirche

Distanz: 100km | Zeit: 5:21 | 2096 kcal | 382 Höhenmeter

chair-at-dot-lakeEs ist Samstag Abend und wir sitzen bereits im Zelt. Draußen schüttet es wie aus Kübeln. Bereits auf halber Strecke hatte es angefangen immer wieder zu regnen. Bis zum Dot Lake haben wir es geschafft und unser Zelt direkt am See aufgebaut. Viel gibt es nicht in Dot Lake, außer zwei, drei Hütten und einer kleinen Kapelle, in deren Vorraum wir uns aufgewärmt und gegessen haben. Die Fahrt nach Dot Lake war eher unspannend, kilometerlang nur geradeaus. Ohne Tacho hätte man das Gefühl nicht von der Stelle zu kommen. Doch auch ein zu häufiger Blick auf den Tacho macht das nicht besser, so schnell steigt der Kilometerzähler dann auch nicht. Der Verkäufer im Supermarkt fragte uns gestern Abend in Delta noch, wie man das bloß aushält ohne verrückt zu werden. Hier die Lösung: Man singt einfach “manamana badibidibi manamana badibidi” oder “lollipop lollipop oh lolilolipop lollipop” während des Fahrens und verleiht so seinem Partner einen Ohrwurm den er die nächsten 30km nicht mehr los wird. :-). Zwei Elche, die versuchten die Straße zu überqueren waren noch das aufregendste. Für ein Foto waren sie aber zu schnell wieder verschwunden.reflecting-road-through-heat-in-alaska

Tag 15 - Radlweg ins Nichts

Distanz: 78,4km | Zeit: 4:00 | 1429 kcal | 359 Höhenmeter

huge-tires-tokRegen, Regen, Regen, unser Zelt ist maximal nass nach dieser Nacht. Es gab einen heftigen Sturm und wir waren ein bisschen besorgt, dass der Wasserpegel des Dot Lakes, an dessen Ufer wir zelteten zu hoch steigt. Zumindest waren unsere Klamotten, die wir in der Kapelle auf gehangen hatten wieder trocken und wir konnten eine heiße Schokolade und heißen Kaffee genießen, den wir mit unserem Campingkocher zubereiten konnten. Um kein Bauchweh zu bekommen filterten wir nochmal das Wasser aus dem See für die Fahrt. In Alaska ist es, anders als viele vielleicht vermuten, wichtig das Wasser aus Seen und Flüssen zu filtern, da viele Tiere Bakterien hineinbringen. Heute führte uns die Straße durch Gebiete, in denen erst kürzlich ein Waldbrand hunderte Hektar Land vernichtet hatten und nur noch schwarze Baumstumpen aus dem Boden herausragten. Es riecht auch noch ein bisschen verbrannt in dieser Gegend und es ist ein bisschen unheimlich durch diese unwirkliche Gegend zu fahren. Der Regen schwächte etwas ab, doch unsere Ausrüstung war durch und durch nass und die erwartete Kälte Alaskas bekamen wir heute zu spüren, Denn auch unsere Kleidung blieb den ganzen Tag über feucht. Daher entschieden wir uns bis zum kleinen Ort Tok zu fahren und uns dort eine Dusche und ein warmes Zimmer zu leisten um alles wieder zu trocknen. In Tok checkten wir im Golden Bear Motel ein, wo wir W-Lan, Duschen, eine Waschmaschine und ein Frühstück bekommen. Außerdem steht heute Abend noch das Burger Restaurant Fast Eddy’s auf dem Plan, um mal etwas anderes zu essen als Spaghetti, Reis und Müsli.bicycle-path-to-nowhere-alaska-before-tok

Tag 16 - Wildnis soweit das Auge reicht

Distanz: 92,35km | Zeit: 4:43 | 1939 kcal | 807 Höhenmeter

moon-on-alaska-highwayDie Nacht im Motel war angenehm warm und trocken. Auch unser Zelt, Schlafsäcke, Kleidung etc. waren wieder trocken und sauber. Nachts hatte es nochmal heftig geregnet und wir befürchteten bei Regen heute losfahren zu müssen. Doch als wir in der Früh aufstanden, strahlte die Sonne vom blauen Himmel, als wäre nichts gewesen. Wir füllten unsere Bärenbox wieder mit Essen auf und fuhren los. Zwar verändert sich die Landschaft wieder mal kaum, wie schon am Dalton Highway, doch diesmal konnte man sich einfach nicht satt sehen. Der Alaska Highway schlängelt sich durch ein kleines Gebirge (bleibt dabei meist aber trotzdem flach). Auf der rechten Seite sieht man in der Ferne ein riesiges Gebirge, auf dessen Gipfeln noch Schnee liegt. Die Landschaft ist gespickt mit Flüssen und kleinen, einsamen Seen. Auch dank des Rückenwindes kommen wir recht flott vorwärts und erreichen bald einen kostenlosen Campingplatz direkt an einem kleinen See, wo wir die Nacht verbrachten. Bis hierher sahen wir keinerlei Siedlungen oder ähnliches, nur eine kleine Tankstelle und eine Kreuzung. camping-at-lakeview-campground

Tag 17 - Alaska check, Kanada wir kommen! 1356km gesamt!

Distanz: 79,63mi | Zeit: 4:32 | 1777 kcal | 734 Höhenmeter

border-to-yukon-sign-alaska-highwayIn so einer einsamen Gegend, weit weg von Zivilisation war es für uns schwierig eine Internetverbindung zu bekommen, die stark genug war Bilder hochzuladen. Hier in Beaver Creek, direkt hinter der kanadischen Grenze funktioniert es nun. In den kleinen Seen neben dem Alaska Highway sahen wir heute oft jeweils ein Schwanenpaar. Ein paar Hügel weiter waren wir an der kanadischen Grenze, die in etwa 32km nach der amerikanischen Grenze liegt. Das übliche Bild vor der Yukon Tafel wurde noch geschossen. Danach wurden wir mal wieder ein Stückchen im Pilotauto durch die Baustelle gefahren. Die Fahrerin erzählte uns, dass es zwischen Beaver Creek und dem 480km entfernten Whitehorse eigentlich nichts gibt. Aber die Landschaft auf dieser Strecke soll noch um einiges schöner sein als die der letzten Tage. Da sind wir ja mal gespannt und freuen uns schon einige schöne Bilder zu machen! Den heutigen Abend genießen wir unsere Spaghetti auf dem Campingplatz in Beaver Creek. Unsere Dinner Auswahl für die nächsten 4 Tage: Reis mit Spaghetti Sauce oder Spaghetti mit Spaghetti Sauce, mmmmhhh :-) riding-next-to-the-alaska-highway-gopro-closeup