Tag 78 - Richtung Osten
Distanz: 87,82km| Zeit: 5:34 | 2447kcal| 1173 Höhenmeter
Heute fuhren wir sehr früh los in San Francisco. Um 8.20 Uhr nahmen wir den Zug und fuhren bis nach Modesto, um dem ganzen Stadtverkehr zu entgehen. Am Wochenende hatte es im Yosemite National Park tüchtig geschneit und der Highway 120, der die Sierra Nevada überquert und bis auf 3000m hinaufgeht war vorerst gesperrt. Der Wetterbericht sagte allerding Sonne und einen Temperaturanstieg vorher und der Ranger im Park war daher sehr optimistisch, dass die Straße bald wieder aufmachte. Die Alternativroute wäre über Bakersfield und südlich im die Sierra Nevada herumzufahren. Doch die schönere Route ist in jedem Falle über den Tioga Pass im Yosemite National Park. Daher riskierten wir lieber wieder umdrehen zu müssen und fuhren von Modesto Richtung Yosemite. Wir schafften es bis kurz vor Greely Hill, wo wir von Tylor eingeladen wurden auf seiner Ranch zu übernachten. Danke für den Platz vor dem warmen Kamin! ;)
Tag 79 + 80 - Yosemite National Park
Distanz: 87,42km| Zeit: 6:49 | 2894kcal| 2086 Höhenmeter
Von Greely Hill war es nicht mehr allzu weit zum Eingang des Parkes, doch wir kamen nur zäh voran und schrubbten jede Menge Höhenmeter. Auf ca. 1300m fing auch schon langsam der Schnee an und es waren noch einzelne Schneeflecken vom Schneesturm übrig, die immer dichter wurden, je weiter wir hinauffuhren. Gegen Abend erreichten wir den Eingang des Parkes. Dort hieß es, der Pass wird eventuell morgen oder übermorgen aufgemacht. Wir wollten daher auf dem Campingplatz direkt am Eingang zelten, doch wir hatten nicht mehr daran gedacht Bargeld abzuheben und auch lange keinen Geldautomaten mehr gesehen. Der Campingplatz nimmt aber leider nur Cash und so entschieden wir uns in das Yosemite Valley hinunter zu fahren. Bis dahin waren es noch 38km, davon 12 bergauf. Als es langsam zu dämmern begann hielt auf dem Weg ein Auto an und ein junges Tschechisches Pärchen bot uns an uns unser Gepäck abzunehmen und zum Campingplatz im Tal zu bringen. Gesagt getan packten wir unser Equipment in deren Auto. Währenddessen hielt ein Ranger an und konnte gar nicht so recht glauben was wir da eigentlich machen. Just in dem Moment bemerkte Mathias ein Platten in seinem Reifen. Das war wirklich nicht unser Tag! In Windeseile wechselten wir den Reifen und die Sonne war währenddessen schon untergegangen. Auf einen Schlag wurde es bitterkalt. Unser Tacho zeigt um die 1° C an und wir hatten noch fast 30km vor uns. Gott sei Dank kam auch bald die bergab Passage. 15km Bergabfahrt ins Tal, ein Traum für jeden Fahrradfahrer…. Wäre es nicht schon stockdunkel und wir halb erfroren gewesen. Die Hände waren so kalt, dass man fast nicht mehr bremsen konnte und wir waren froh als wir endlich den Campingplatz erreichten und uns in unseren Schlafsäcken aufwärmen konnten. Am nächsten Morgen erkundigten wir uns im Infocenter über den Zustand des Passes. Leider würde er heute nicht mehr aufmachen und man vertröstete uns auf morgen. Wir beschlossen einen Tag zu warten und machten eine kleine Fahrradtour im Tal, wo man den berühmten Kletterfelsen El Capitan findet. 