Tag 49 - Nass, kalt und ein Gebirgspass
Distanz: 118,90km | Zeit 7:51 | 2541kcal | 2183 Höhenmeter
Nach ca. 30km veränderte sich die Landschaft ein weiteres Mal Nach Lillooet waren die Bäume wieder da und das feuchte Wetter ließ Moos auf den Bäumen wachsen. Die Vegetation sieht fast so aus wie im Regenwald. Es begann auch wieder kontinuierlich zu regnen. Als die Temperatur auf ca. 3°C fiel, zog ich alles an was ich hatte: 3 Oberteile und 4 Hosen. Ich fror trotzdem noch, vor allem an den Fingern, da meine Fahrradhandschuhe bei jedem Regenschauer pitschnass wurden. Als ich den höchsten Punkt des Highway 99 auf 1243 Metern erreicht habe, war ich froh den Joffrey Lake Park zu erreichen. Gerade sitze ich in meinem Zelt im warmen Daunenschlafsack und höre den Regen auf mein äußeres Zeltdach prasseln. Auf den Bildern sind Granitblöcke zu sehen. Die Berge hier sind zum Teil komplet aus Granit, da muss natürlich ein Souvenir mitgenommen werden :-)
Tag 50 - Ein wackelndes Zelt um 23.30Uhr
Distanz: 127,90km | Zeit 6:25| 2838kcal | 1346 Höhenmeter
Ich bin mit dem Regen, der auf mein Zeltdach prasselt eingeschlafen. Um 11.30 Uhr blieb plötzlich etwas an meinen Zeltleinen hängen und mein Zelt schüttelte es einige Sekunden durch. Das Tier musste ziemlich groß sein und ich regte mich nicht mehr. Ich versuchte zu hören, ob es noch in der Nähe war. Diese Nacht war ich ganz alleine im Wald, nur ein wenig abseits vom Weg, aber es war sonst kein anderer Mensch dort. Für über 30min konnte ich nicht mehr schlafen, aber irgendwann überwog die Müdigkeit die Angst und ich schlief wieder ein. Ich wusste ja, ich hatte alle Regeln befolgt und alles Essen außerhalb des Zeltes versteckt und das Zelt auch nicht in einem Blaubeerenfeld aufgestellt. Die restliche Nacht war ruhig, aber ich bin trotzdem immer wieder aufgewacht und hatte immer noch das Tier von vorher im Kopf. Ich war heilfroh als diese Nacht vorüber war und stand sehr früh auf. Nach dieser erlebnisreichen Nacht fuhr ich nach Pemberton und trank erst mal einen heißen Kaffee mit zwei Schokocroissants zur Beruhigung. Auf dem Weg nach Whistler hielt plötzlich ein großer Pick up Truck vor mir. Und wer stieg aus? Es war Caro. Die Familie aus Squamish war so nett ihr das Auto zu leihen um mir entgegen zu fahren. Ich gab ihr meine Campingausrüstung mit und konnte die letzten Kilometer ohne Gepäck fahren. Die lila Masse auf dem Bild zeigt übrigens, wann man besonders Vorsichtig sein sollte, das sind die Überreste von unzähligen Blaubeeren, die ein Bär gefressen hat!!
Tag 51 & 52 - Mountain biken bei Whistler zum Elfin Lake
Distanz: 25,24km | Zeit 4:03 | 2004kcal | 1495 Höhenmeter
Unsere Freunde in Squamish, die wir zuvor an der Grenze zu Yukon getroffen hatten hießen uns sehr willkommen. Sie wohnen direkt unterhalb der Universität von Squamish und nur wenige Minuten vom Mountainbike Trail entfernt. Heute sind wir zu einer kleinen Selbstversorgerhütte in den Bergen gefahren, auf ca. 1535 Metern. Da Squamish auf Meereshöhe liegt brauchten wir hierfür doch einige Zeit. Aber das war es wert! Man hatte einen fantastischen Blick über die Bucht von Squamish und die umliegenden Berge und Gletscher. Am besten lassen wir hier einfach Bilder sprechen:
Wir blieben über Nacht in der Hütte am Elfin Lake, wo wir unser übliches Abendessen kochten: Spaghetti in Tomatensoße. An die Hütten in den Alpen gewohnt hatten wir dort Matratzen erwartet und unsere in Sqamish gelassen. Leider gab es nur Holzbetten und so schliefen wir auf einem Holzbrett, nicht sehr gemütlich. Dafür fiel es uns dann nicht schwer um 6:30 Uhr aufzustehen und den Sonnenaufgang anzusehen. Heute Abend gab es dann gute bayrische Kost: Semmelknödel mit Rahmschwammerlsoße und Apfelstrudel mit Äpfel direkt aus dem Garten. Unsere Freunde erzählten uns, dass die Äpfel unbedingt geerntet werden müssen, bevor die Bären herausfinden, dass es dort leckere Äpfel zu naschen gibt. Sonst würden sie den ganzen Baum leer fressen.
